Archiv der Kategorie: Collagen & Foto
Don´t drink twice! – 2018
Skizzen – AUX – 2017
















Vor der Lagune – 2017
Dokumentarischer Text
Seit Tagen endlich Sonne, vereinzelt hoppeln schwarze Hasen, an dem Zelt vorbei, das aufblasbare Einhorn nicht weit, immer wieder begegnen einem Besen, die die Matte auf der man steht vom abendlichen Laub saeubert. Auch hier im Sueden wirkt die Kehrwoche nach, man vergisst nicht seine Pflicht, Trotz alledem Bier, Grappa und dem vielen Sand der unter den Fusssohlen knirscht.
Am dritten Tag, faehrt der Rechner runter, man hat sich an Weißbrot gewoehnt, der Cafe schmeckt wie immer. Man kann sehr gut die Nationalitaeten an der Kleidung unterscheiden, deutsche im Freizeitlook mit Goretex Jacken, wenn sie scheint, dazu eine aermellose Weste nur fuer den Fall, das die naesse wieder kommt, das Sicherheitsnetz duenngesponnen aber nie wirklich verlassen.
Behaglichkeit, wenn das Hamsterrad der Heimat fuer sich alleine sich weiter dreht oder man es im Rentenalter hinter sich gelassen hat, wie einen Rucksack den man nicht mehr tragen muss, Silversurfer soweit das Auge blickt. Alles dabei, fuer die Weltumrundung, die nicht weit vom Gardasee endet, man ließt es ja in der deutschen Zeitung, was hinter der Kante, wo die Erde sein Ende nimmt alles passiert.
Der Lautsprecher, toehnt, das Eventprogramm in den noch mueden Koerper der die Waerme nach dem Aufgang aus dem Schatten sucht. Ich zufaul auszubrechen, man hat es sich gemuetlich gemacht, auch die Wellen sind sanfter geworden, schmiegen sich zum Brechen an den Strand. Die Augen der Rettungsschwimmer, auf den Horizont gerichtet, manchmal denkt man Landmassen zu sehen, die sich dann wie in der Wueste als Fatamorgana des Wassers entpuppen.
Spiele Farbmemory, mit Fundstuecken; diese Baeume haben dem Tornado standgehalten, der einige Wochen zuvor auf die Landzunge schlug. Der Deutsche ist relativ bunt geworden, ueber die letzten Jahre hinweg, wobei das Farbfernsehen schon seit 50ig Jahren so sendet, und hinter den Caravanfenstern abendlich flackert. Froesche bewegen sich aus dem Graß in den feuchten Sand, die unter den Sohlen schmatzen wenn man vom letzten Mojito im Mondschein richtung Zelt sich orientiert. Dann kehrt wieder Ruhe ein, die letzten LED Leuchten gehen aus und das Mittelmeergeraeusch macht dich daemmrig bis selbst meine Lieder sich fuer den naechsten Tag in den Standby-modus abschalten.
Alles wie immer, nur das die Tauben von Venedig sich hier mehren und immer dicker werden, man sieht es ja an sich selbst, das die fetten Jahren noch nicht vorueber sind, und hier in der Glocke vor der Lagune kann man es sich nur wuenschen, das es so bleibt, wenn da nicht die Kante der Erde waer.
Running System – 2016
Italia, am Ende der Saison – 2016
Dokumentarischer Text
Heute ist stürmische See, alles aufgewühlt, keine Fische, keine Angler, nicht einmal die Krabben die sich sonst auf den Felsen tummeln sind zu sehen. Nur ich verlassen mit einem Bier sitze am Kai und beobachte die Arbeiten am Ufer gegen die Winterstürme.
Der Kinderspielplatz verwaist, der Pool ab 16 Uhr geschlossen, der Service am Strand ausgesetzt, die Brandung schlägt gegen die Befestigungsfelsen so das die Gischt auf die Promenade spritzt.
Vereinzelte arbeiten an der Lagune, die Fähre nach Venedig zu weit, das Bier hält einen auf Trapp, der Espresso schüttelt dich wach, die Wolken über dem Kopf lassen deinen Körper köcheln.
Verstehst nicht das TV Programm das in der Bar über die Tische hinweg flimmert, gut so, Ruhe. Gestern strahlte noch die Sonne auf den Strand, Liegestühle saßen gemächlich neben zirkulierenden Sonnencremes. Die alte Zeitung verblättert vom abendlichen Wind.
Immer wenn die Hitze verfällt, ziehen sich Gewitterwolken vom Meer über die Landmassen. Hochdruck und Tiefdruck, paaren sich zu einem Tanz über den Muschelbänken. Dann ist der all abendliche wiederkehrende Spuck vorbei.
Das Wlan zaubert, nicht gelesene Nachrichten aus der Heimat auf das Handy, das erste Bier, lässt dich poetische schwelgen, Bücher stapeln sich, um im Silberlicht gelesen zu werden. Das Fischrestaurant duftet nach den Früchten des Meeres. Der Käse schwitzt im Kühlschrank dem Genuss entgegen.
Der Oleander verblüht, die ersten Blätter fallen auch hier schon vom Geäst, welche sich im alten Land bunt färben. Freue mich auf die Feigen Zuhause, süß und rot die Frucht, schmeckt mit einem Crodino am besten, ein Schuss Grappa und grüne Oliven, machen das Gemenge zu einem Erlebnis.
Im Hafen liegen die Jachten, Ziel gesichert im Becken, es wird keiner mehr kommen in diesem Jahr der sie über die Wellenberge springen lässt, nur Taucher mit Harpunen jagen noch den großen Fischen hinterher.
Viele Hunde rennen über den Sand, verbeißen sich im Spiegel des Wassers, man sieht ihnen die Freude an. Das Salzwasser taucht tief in die Poren und verschließt die Haut leicht nässelnd, der Mensch weidet sich, lässt sich gehen und verordnet den kommenden Müßiggang im schönen Italien.
Fährbesuch – 2014
Dokumentarischer Text
Vereinzelt blickt die Sonne zwischen den Bäumen auf die Mainschleife. Schon um 6uhr begann der Alltag zwischen den Welten des Fährmanns. Jetzt um 12 Uhr brennt sie hinunter. Auf der einen Seite Eschernbach auf der anderen, Nordheim. Man kann gut essen hier schreit ein Passant seinem Freund zu. Ich nicke und blicke in das Glas Lump.
Die Fähre legt an, gezogen und unterstützt von einem alten Motor. Ein Auto und zwei Radfahrer setzen über. Dann ein Traktorfahrer der seine Weinberge auf der anderen Uferseite pflegt. Nach einer halben Stunde kommt er wieder. Zündet sich eine Kippe an. Ein Schwätzchen mit dem Fährmann dann ist er wieder fort.
Absolute Stille und das schwappen des Mains, kontrastieren sich mit Fähr und Binnenschifffahrtsbetrieb. Vereinzelte Beförderungspersonen, dann wieder die Schwemme der Touristen. Immer in Bewegung. Immer zwischen den Ufern.
Buddha hätte seine Freude, nur das die Gegensätze beider Welten sich nicht so stark unterscheiden. Mainschleife hier, Mainschleife dort. Auf beiden Seiten wird Silvaner getrunken, gelebt, geliebt und gestorben.
In Nordheim sitz man im Strandkorb und schaut auf Eschernbach; wo man auf der Terrasse sitzt und auf die Fähre schaut. Weißer Sonntag hier, Kommunionstag dort, Ausflügler mischen sich mit Hießigen. Und der Main fließt dahin, wie eh und je, spiegelt die Sonne in die Gesichter beider Ufer. Der Fluss nährt, ist Mitte, ist leben.
Zeitenwende – 2013
Zwischen Lyrik, Prosa und dokumentarisch
Ich bin seit vier Tagen an der Adria,
die Stimmung wechselt wie meine Unter-
hosen, manchmal Regen, Wind und Wolken;
manchmal Sonne, Wellenlosigkeit und
spiegelndes Meer und Flaute, manchmal
brennt sie, manchmal verschwindet sie
hinter der Glocke über der Lagune.
Zeitenwende.
Das Ende des Sommers, der Anfang des
herbstes. Scharnierfunktionen gibt
es in der Kunst, der Literatur und
auch in der Geschichte, immer wenn
sich eine neue Stimmung er gibt wenden
sich die Zeiten. Hier ist es die Wende
zwischen Sommer und Herbst, zwischen
kurzen Hosen und langen, zwischen
baden und Regenspaziergängen am
Strand. Saisonende für die Rettungs-
Schwimmer und vielleicht Beginn für
die Muschelfischer.
Die Freaks kommen aus ihren Schnecken-
häusern, leere Strände zieht sie raus
in das Wechselwetter; Freaks wie ich
und du, die die Leere und die Einsamkeit
des saisonsende lieben.
Wo vor zwei Monaten die deutsche Welle
Richtung Mittelmeer schwappte, schwappt
jetzt die vom Wind aufgewühlte
Brandung gegen einen verlassenen Strand.
Hinter mir die letzten Wochen einer
Strandbar; nimmt die letzten Sonnen-
hungrigen mit einem Bona Serra und
einem guten Birra Moretti auf.
Es wird kühl in der Nacht, ich über-
lege ob ich mir Socken über die Nacht
anziehe. Auf dem platz verkauft jemand
selbst gestrickte Socken, dick und warm.
Tagsüber kühlt man das Bier, abends
kühlt es sich selbst.
Es ist wie das Spiel mit dem guten
Bullen und dem schlechten Bullen;
doch beide sind Cops, der Sommer und
der Herbst; zwei Systeme im Großen
System der Jahreszeiten. Der Sommer
hat gute und schlechte Tage der Herbst
hat gute und schlechte Seiten. Das
ewige schwarz / weiß Spiel, das Spiel
zwischen gut und böse, löst sich ab
und integriert sich in sich selbst in
einer unauflösbaren Zeitenwende die
sich hier am Strand durch Besucher
und Wetter offenbart.
Was bleibt ist der Geschmack von Salz,
wenn ich über die Lippen streiche
und der Wunsch wieder zukommen, an
den schönen leeren Strand an der
Lagune.
Abstrakt – 2013









Bottom Up – Münchner U-Bahn – 2012

















