Italia, am Ende der Saison – 2016

Dokumentarischer Text

Heute ist stürmische See, alles aufgewühlt, keine Fische, keine Angler, nicht einmal die Krabben die sich sonst auf den Felsen tummeln sind zu sehen. Nur ich verlassen mit einem Bier sitze am Kai und beobachte die Arbeiten am Ufer gegen die Winterstürme.

Der Kinderspielplatz verwaist, der Pool ab 16 Uhr geschlossen, der Service am Strand ausgesetzt, die Brandung schlägt gegen die Befestigungsfelsen so das die Gischt auf die Promenade spritzt.

Vereinzelte arbeiten an der Lagune, die Fähre nach Venedig zu weit, das Bier hält einen auf Trapp, der Espresso schüttelt dich wach, die Wolken über dem Kopf lassen deinen Körper köcheln.

Verstehst nicht das TV Programm das in der Bar über die Tische hinweg flimmert, gut so, Ruhe. Gestern strahlte noch die Sonne auf den Strand, Liegestühle saßen gemächlich neben zirkulierenden Sonnencremes. Die alte Zeitung verblättert vom abendlichen Wind.

Immer wenn die Hitze verfällt, ziehen sich Gewitterwolken vom Meer über die Landmassen. Hochdruck und Tiefdruck, paaren sich zu einem Tanz über den Muschelbänken. Dann ist der all abendliche wiederkehrende Spuck vorbei.

Das Wlan zaubert, nicht gelesene Nachrichten aus der Heimat auf das Handy, das erste Bier, lässt dich poetische schwelgen, Bücher stapeln sich, um im Silberlicht gelesen zu werden. Das Fischrestaurant duftet nach den Früchten des Meeres. Der Käse schwitzt im Kühlschrank dem Genuss entgegen.

Der Oleander verblüht, die ersten Blätter fallen auch hier schon vom Geäst, welche sich im alten Land bunt färben. Freue mich auf die Feigen Zuhause, süß und rot die Frucht, schmeckt mit einem Crodino am besten, ein Schuss Grappa und grüne Oliven, machen das Gemenge zu einem Erlebnis.

Im Hafen liegen die Jachten, Ziel gesichert im Becken, es wird keiner mehr kommen in diesem Jahr der sie über die Wellenberge springen lässt, nur Taucher mit Harpunen jagen noch den großen Fischen hinterher.

Viele Hunde rennen über den Sand, verbeißen sich im Spiegel des Wassers, man sieht ihnen die Freude an. Das Salzwasser taucht tief in die Poren und verschließt die Haut leicht nässelnd, der Mensch weidet sich, lässt sich gehen und verordnet den kommenden Müßiggang im schönen Italien.